Kidal, Nordmali

Im Sommer 2017 hatten wir die tolle Chance, in Frankfurt ein Konzert der Gruppe Tinariwen aus Kidal in Nordmali zu sehen. Ein milder Sommerabend im Frankfurter Palmengarten, so nach und nach trafen Freunde ein: Ehemalige Partner aus der Wüste, Reiseteilnehmer, eben Liebhaber der Sahara und ihrer Kultur. Auf diesem Wege Grüße an alle, die mit uns diesen Abend erleben konnten!

Und wir erinnerten uns natürlich wieder an unsere diversen „Abenteuer“ in Nordmali. So z.B. an das fantastische Festival in Essouk bei Kidal während der Jahreswende 2003/2004. Wegen der unsäglichen, üblen Entführung von mehr als 30 Reisenden in Südalgerien im Frühjahr 2003, hatten wir nur wenige Buchungen, fast alle Touren in der Zentralsahara fielen aus, bzw. wurden aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt.

Dann ein Anruf unserer Partner aus Kidal, eine Einladung zum Festival in Essouk! Die Sicherheit wurde uns garantiert, wir sollen Typ und Farbe unseres Fahrzeuges, sowie die Reiseroute durchgeben, es gäbe keine Probleme, alle seien in Festivalstimmung….
Wir planten eine private Reise, in Paris stießen unsere Freunde Katja, Nickel und Stefan zu uns. Dann ging es weiter, per Point Afrique-Flug nach Niamey.

Unser Partner im Niger sorgte dafür, dass eines unserer Fahrzeuge samt Ausrüstung von Agadez nach Niamey gebracht wurde. Aga, ein absolut zuverlässiger Fahrer war pünktlich da, einige Markteinkäufe und am nächsten Tag war bereits Start nach Gao.
Auf der Piste nach Gao kaum Verkehr, die Grenze nach Mali und diverse Polizei- und Militärposten waren schnell passiert. Das Zauberwort für ein höfliches Durchwinken war: „…wir sind eingeladen, zum Festival in Essouk bei Kidal“. Auch in Gao mussten wir uns seltsamerweise nicht bei den Behörden melden, nach einer angenehmen Übernachtung in einem kleinen Camp mit Restaurant ging es problemlos und ungestört weiter, entlang dem Tilemsi-Tal nach Norden. Es wurde Abend, wir fuhren noch ein Stück in der Dämmerung, aber bevor es vollständig dunkel wurde campierten wir kurz vor Kidal versteckt zwischen Granitfelsen.
In der „Stadt“ angekommen, wurden wir herzlich empfangen und gänzlich umsorgt. Duschen, Essen und nochmal Essen, Aktuelles und Meinungen austauschen, Sorgen um die Zukunft. Aber nun ist erst mal Festival.
Wir fahren in den Ort, begrüßen Bekannte und sehen uns um: Die lokale Radiostation sendet nicht, das aufwändig gebaute Kulturhaus ist halb verwaist, auf dem Markt gibt es nur sehr spärlich Lebensmittel aber viele Plastikwaren aus Algerien. Und Diesel, billigen Dieselkraftstoff, auch aus Algerien… Die Stimmung ist gedämpft, aber – wie gesagt – jetzt erst mal Festival!

In einem Halbrund um das Festivalgelände waren mehr als siebzig traditionelle Lederzelte aufgebaut, oft reich geschmückt und mit Matten zum Schlafen ausgestattet. Als Gäste von weither bekamen wir ein sehr schönes Zelt zugeteilt, dahinter parkten wir den Nissan und bauten unsere Moskitozelte auf. Ein prima Rückzugsort während der Veranstaltungspausen, für die Siesta und für ruhige Nächte, unsere Art von Luxus.
Drei Tage lang erlebten wir einen Rausch an Farben und Lebensfreude! Es gab einerseits traditionelle Musikgruppen, aber auch aktuellen Desertblues, Kamelrennen, Vorführung von Formationsreiten, Schwerttänze, Iludjan* und sogar einen Schönheitswettbewerb selbstbewusster Targias. Stromausfälle, die manchmal pfeifende, kreischende Verstärkeranlage, solche Kleinigkeiten wurden lachend hingenommen.
Eine außergewöhnliche Überraschung: Eine Indianergruppe aus Nordamerika! Diese Gruppe war im Rahmen des Austausches zwischen indigenen Ethnien in Timbuktu angekommen um dort beim „Festival au Desert“ in Essakane aufzutreten. Allerdings waren sie einige Tage zu früh im sagenumwobenen Timbuktu eingetroffen; spontan wurden sie mit Landcruisern auf einsamster Piste fast 700 km in Tag- und Nachtfahrt nach Essouk gebracht, um auch dort aufzutreten. Sie boten traditionelle Gesänge, begleitet von Trommeln, spielten aber auch harte Rockmusik, Begeisterung im ganzen Lager! Wir kamen mit einem der jüngeren Indianer ins Gespräch und er berichtete, dass es seiner Gruppe recht gut ginge, da sie erfolgreiche Pferdezüchter seien. Die Musik ist Hobby und dient der Traditionspflege. Aber besorgt fragte er, ob wir ihm erklären könnten, wo wir uns hier befinden? Auf der Michelin Karte zeigten wir es ihm: Weit nordöstlich von Timbuktu, bei Kidal im Adrar Iforhas, nahe der algerischen Grenze. Die Antwort „…oh my God!“ Wir verzichteten darauf, ihm zu erklären, dass wir normalerweise hier arbeiten, momentan jedoch privat, sozusagen in Urlaub hier seien.

Das Fest verlief friedlich ohne geringsten Zwischenfall, man hatte sich u.a. darauf geeinigt, dass niemand sein „Statussymbol Kalaschnikow“ mitbringt. Auch das damals noch anwesende malische Militär sowie die Polizei, beide hielten sich wohltuend zurück, die Selbstverwaltung funktionierte.

Wir unternahmen eine kleine Meharee in der Umgebung und eine Fahrt mit Begleitschutz nach Tamaradjant, östlich von Kidal. Die in Europa kaum bekannten Wallmauern dieser prähistorischen Stätte sind absolut beeindruckend. Zwischen den natürlich vorhandenen Granitpoldern wurden bis zu zehn Meter hohe Trockenmauern aufgeschichtet, so entstand ein burgartiges Gebilde. Es gibt Anzeichen, dass die Mauerkronen als Gang ausgebildet waren, also begehbar waren.

Der Rückweg: Von Kidal freie Fahrt nach Timbuktu, ohne Gao und Bourem zu tangieren, vertraute Wege. Hier bei Timbuktu hatte inzwischen das „Festival au Desert“ begonnen, wir überlegten kurz, wenigstens für einen Tag teilzunehmen, aber es gab nur teure Eintrittskarten für drei Tage. Zudem näherte sich der Termin des Rückfluges und von Timbuktu bis Niamey ist es doch ein gutes Stück zu fahren. In der Stadt war es außergewöhnlich ruhig, keine Reisenden zu sehen, wenig Trubel und Handel in den Gassen und auf dem Markt. Wir erkundigten uns im Touristbüro, wie wird es weitergehen, wie ist die Sicherheitslage? Bedenken und Hoffnung, wenig ausländische Besucher beim berühmten Timbuktu Festival.

Eine Fähre brachte uns über den Nigerstrom, in den inneren Nigerbogen, den Gourma. Von dort weiter nach Douentza, das dortige Campement war geöffnet, wir waren die einzigen Gäste. Dann über Hombori – nun auf Asphalt – wieder nach Gao und von dort zurück nach Niamey. Aga war bereits wieder aus Agadez eingetroffen und erwartete uns, um den Nissan zurück nach Agadez zu bringen.

* Iludjan: Die Frauen sitzen dicht gedrängt im Kreis, trommeln und singen. Die Herren der Schöpfung umrunden den Kreis mit ihren Kamelen, Sand wirbelt auf, immer dichter, immer enger umkreist man tänzelnd die Frauen…

P.S.: Nach dieser privaten Reise mussten wir den harten Entschluss treffen, die regulären Gruppenreisen in Nordmali (Adrar Iforhas, Djebel Timetrine, Araouane, Timbuktu) einzustellen.
Die Reisen im Süden, ins Dogonland, die Flussfahrten per Pinasse auf dem Niger, sowie die Tour zum Festival Segou konnten noch für einige Zeit stattfinden.
Die heutige Situation in Mali ist bekannt. Im Süden einigermaßen Stabilisierung, die Musik ist zurückgekehrt. Man ist politisch aktiv und informiert, Ringen um Frieden und angepasste Demokratie. Der Norden ist groß und weit, die Grenzen haben sandige Lücken. Diverse Militärs versuchen das Gebiet zu sichern, bzw. wenigstens Übergriffe aus dem Norden zu unterbinden.
In Mali gibt es Gold in nicht unerheblicher Quantität, zudem hört und liest man von ergiebigen Öl-, Gas- und Uranvorkommen, mehrere Konzessionen sollen bereits vergeben worden sein; die Ausbeutung dann in Zukunft.
Aktuell (im Oktober 2017) treffen Nachrichten über Mangelernährung, hauptsächlich bei Kindern ein.

Dank an:
– Cheikh ag Baye, Kidal
– Ahmed Ewaden, Ewaden Voyages, Agadez
– Aga, Fahrer aus Agadez
– Katja, Nickel und Stefan, die uns begleitet haben
– Und nochmals „Tannemert“ (merci) an die Gruppe
Tinariwen, die in Frankfurt ein Stück für Sylvia gespielt haben.

 

Schnee in der Zentralsahara und kleine Hoffnungen…

Schnee in der Wüste

Schnee in der nördlichen, algerischen Sahara
Schnee auf den Dünen bei Ain Sefra (copyright Karim Bouchetata)

Aktuell, Januar 2018: Wieder Schneefall in den Dünen bei Ain Sefra, >>hier!

Am Montag, den 19. Dezember 2016 waren die Bewohner der Commune Ain Sefra (Algerien) doch sehr erstaunt, die Dünen der nördlichen Ausläufer des Erg Occidental färbten sich weiß! Klicken Sie auf das obenstehende Bild, Sie gelangen zur Facebookseite des Photografen Karim Bouchetata und sehen eine Serie von außergwöhnlichen Bildern!

So selten und außergewöhnlich (wie in einigen Publikationen geschrieben wird „.. nur alle 40 Jahre!“), ist Schneefall in der Sahara jedoch nicht. Bei starkem Nordostwind und gleichzeitigem Kälteeinbruch am östlichen Mittelmeer (Südöstliche Türkei, Syrien, Libanon, Jordanien, Palästina und Israel) wird es häufig in der nördlichen Zentralsahara bitter kalt. Nichts, kein Gebirge hält den kalten Nordostwind auf, bis er auf den Saharaatlas, das Hoggargebirge oder das Hochplateau des Tassili N’Ajjer trifft.
„Schnee in Jerusalem! Wir werden frieren, in der Sahara…“, das war bei uns Wüstenfahrern eine gängige Erkenntnis.
Auch beim aktuellen Schneefall bei Ain Sefra erinnere ich mich, dass bei den erschütternden Berichten im TV aus den Flüchtlingslagern im Nahen Osten Schnee zu erkennen war.
Im Wetterarchiv von wetter.net ist unter 15.12.2016 zu finden: „…in Ostanatolien sank das Thermometer beispielsweise auf -20 Grad bei über 20 Zentimetern Schnee…“! Der Nordostwind trägt die Wettersituation dann abgeschwächt in die Sahara.

Im Winter 2005 gab es in der Region Ghardaia heftige Schneefälle, in der Folge Verkehrschaos und Unfälle, sogar mit Todesopfern. Auch defekte, überlastete Gasheizungen waren ein großes Problem.

Im Winter der Jahrtausendwende (Dez. 1999/Jan. 2000) hatten wir erfolgreich, zusammen mit Mitbewerbern und Kollegen, einen „Milleniumsflug“, einen Air Algerie-Direktflug von Frankfurt nach Djanet und Tamanrasset organisiert. Es war so bitter kalt, man konnte gar nicht nahe genug an das viel zu kleine, spärliche Lagerfeuer heranrücken. Nach der Ankunft in Djanet regnete es eiskalt und auf der Höhe des Ajjer-Plateaus gab es Schnee und Schneeregen.

Auf den Höhen das Atakor, Zentrum des Hoggargebirges, Gipfel bis zu 3.000m Höhe; auch dort  ist Schneefall keine ganz große Seltenheit. Ein sträfliches Versäumnis meinerseits: Im gesamten SUNTOURS Fotoarchiv finde ich kein Bild davon.

Kleine Hoffnungen

Hoggargebirge und Teffedest in Südalgerien wieder für Wüstenfans geöffnet!?

Aktualisierung, Januar 2018:
Die „kleinen Hoffnungen“ haben sich leider nicht bestätigt. Nach wie vor ist nur die nähere Umgebung von Djanet und das algerische Tadrart für touristische Aktivitäten freigegeben.
Eine Fahrt zum Assekrem im Zentrum des Hoggar Gebirges, ausgehend von Tamanrasset, wird nur in seltenen Fällen erlaubt, z.B. wenn ein Festival in der Region stattfindet.

Laut internen Informationen sollen die beiden Gebirgsregionen (mit Umgebung???) wieder für touristische Reisen unter der Obhut von örtlichen Agenturen frei gegeben werden. Das Verbot jeglicher touristischer Aktivitäten im Großraum um Tamanrasset, sowie die Fahrt mit Touristen von Tam nach Djanet, war für unsere ehemaligen Partner und Freunde in Tamanrasset ein hartes Los.
Erlaubt waren über einen langen Zeitraum hinweg nur Wüstentouren in der Umgebung von Djanet, sowie im algerischen Tadrart, südöstlich von Djanet. Der algerische Teil des Tassili Tadrart ist wunderschön, liegt jedoch hart an der libyschen Grenze. Das Tadrart im südöstlichen Grenzgebiet zu Libyen hin geöffnet und das leichter überwachbare Hoggar und Teffedest nördlich von Tam geschlossen, diese Logik war schwer nachvollziehbar.
Hoffen wir, dass es in Algier diesbezüglich einen Wandel gibt; wo bleibt der Sinn, wenn man den Tuareg in Tamanrasset die Arbeit im Wüstentourismus verbietet?

La Gomera

 

Valle Gran Rey und Nebelwald

Ein Bild von Mano Dayak, gefunden auf Gomera. Sofort werden bei uns intensive Erinnerungen an die Zeiten im Niger wieder wach…

Wer auf La Gomera (Wander-) Urlaub macht, der findet dort nicht nur erstarrte Vulkanschlote und mächtige Basaltformationen wie z.B. im Hoggargebirge oder im Aïrgebirge in der Sahara, sondern man stößt auch unverhofft auf Mano Dayak, Tuareg und Rebellenführer aus dem Niger. Und zwar in der Boutique „Black Market“ von Guido Tersa im Valle Gran Rey, Ortsteil Vueltas. Klar, leider nur auf einem Foto, denn es gab ja 1995 den unglücklichen, tragischen Flugzeugabsturz, bei dem Mano ums Leben kam, als er zur Unterzeichnung des Friedensvertrages nach Niamey fliegen wollte.

Tja, Gomera, wir sind gern dort, es liegt relativ nah vor der Küste Afrikas, westlich der Sahara…, Nostalgie!
Für uns faszinierend sind neben vielen anderen Eindrücken immer wieder die mächtigen Basaltformationen, die Vegetation in den Bergen und Tälern, der starke Kontrast zwischen den Stränden mit schwarzem Vulkansand und der Stimmung oben im Nebelwald. Das gewaltige Brausen des Atlantiks an stürmischen Tagen, die Stille in den Bergen, das Spiel des Lichtes in den sonnendurchfluteten Berghängen mit unzähligen, mühevoll errichteten Terassen.

Guido Tersa vor seiner Boutique
Guido Tersa vor seiner Boutique

Nach einer Wanderung, auf dem Weg zum Hafenstrand in Vueltas, rasten wir gern eine kleine Weile in der Boutique „Black Market“. Dort spielt dezent afrikanische Musik und Guido freut sich immer, wenn Interessierte vorbeikommen, die sein Angebot an afrikanischem Kunsthandwerk zu schätzen wissen und mit ihm über die Sahara und den Sahel reden können.
Soeben entdecke ich im Internet, dass „Black Market“ nun auch in Palma de Mallorca, einen Shop in der Stadtmitte unterhält.

Ein ganz anderer Punkt: “ Wie kommt man denn da hin, auf diese außergewöhnliche Insel, es gibt auf La Gomera ja keinen internationalen Flughafen? “
Ja, gottlob gibt es keinen, es genügt schon, wenn im Hafen ein Kreuzfahrtschiff anlegt und die Passagiere gelangweilt durch die Küstenorte Borbalan, Vueltas und La Playa schleichen, kaum etwas kaufen und uns – die verschwitzten Wanderer –  fotografieren, ohne zu fragen.
Also die Anreise ist ganz einfach :

  • Sie haben einen Flug gebucht, nach Teneriffa Süd (TFS), der möglichst vor 12.00 Uhr oder spätestens um 12.30 Uhr dort ankommt. Unumgänglich: Ganz früh aufstehen, die Wohnung, das Haus verriegeln und ab zum Flughafen…!
  • Sofern der Ferienflieger an diesem Tag nicht gerade verkauft wird, landen Sie pünktlich, warten etwas ungeduldig aufs Gepäck und dann kommt das erste Trekking durch die weitläufigen Flughafenhallen zum Taxistand. Nun flugs ein Taxi zum Fährhafen Los Cristianos nehmen; die Taxikosten von ca. 25,- bis 28,- € kann man mit Mitfahrern teilen, sofern man beim Warten am Gepäckband die Zeit genutzt hat, kommunikativ war und schon jemand ausgespäht hat.
  • Der Taxifahrer kennt seine Route und alle Tricks hinderlichen Staus auszuweichen und hält für Sie direkt vor dem Fährterminal. Inzwischen dürfte es 13.00 Uhr sein, evtl. sogar schon etwas später.
  • Dann mal gleich zum Schalter, Tickets kaufen, denn zwei Fähren starten um 14.00 Uhr. Nehmen Sie die schnellere, sie ist kaum teurer. Außerdem haben Sie selbstverständlich ihren Personalausweis mit zum Schalter genommen, junggebliebene Senioren bekommen in Spanien Rabatt. Na ja, falls Sie schon dazu zählen.
  • Im Osten von La Gomera liegt der Fährhafen San Sebastian, ca. eine Stunde Schiffszeit bis dorthin. Nun stehen ein oder zwei Busse bereit (bzw. diese warten sogar auf die Fähre) und die letzte Etappe führt mit zahlreichen Serpentinen quer über die Insel nach Südwesten, ins gelobte Tal des großen Königs, Valle Gran Rey.
  • Ca. 16.30 Uhr durchatmen, angekommen!

Falls das alles nicht so ganz geklappt hat: Es gibt noch eine Fährverbindung  gegen Abend und dann einen Bus, der nachts um zehn im Valle ankommt. Zu dieser Zeit wird es schon herrlich still im Tal…

Im Garten bei Ruhe Pur
Im Garten bei Ruhe Pur

Zur Beruhigung, wenn es innerhalb eines Tages überhaupt und ganz und gar nicht klappen will:
Elke und Ernstl, die freundlichen Leute von Ruhe Pur bieten einen perfekten Transfer- und Übernachtungsservice für Reisende nach La Gomera und El Hierro an. Man wird am Flughafen TFS abgeholt, in der netten, phantasievoll ausgebauten Finca von Ruhe Pur gut untergebracht und am nächsten Tag zum Fährhafen gefahren. Wunderbar!

 

 

Akounak Tedalat Taha Tazoughai, von und mit Christopher Kirkley

Im Rahmen der diesjährigen Pluriversale in Köln wird der Film Akounak Tedalat Taha Tazoughai aufgeführt, mit anschließendem Gespräch mit dem Regisseur. Der Film ist in Tamascheq mit englischen Untertiteln, das Gespräch wird ebenfalls auf Englisch geführt.

Kürzlich erst ist Prince gestorben, da ist es passend, ein Remake seines Musikfilms Purple Rain auf eine etwas größere Bühne zu heben. Das Experiment ist einfach: lässt sich Glamrock von Minneapolis nach Agadez übertragen? Ich denke schon, daher werde ich auf jeden Fall bei dieser Veranstaltung nicht fehlen.

Remake:

Original:

Namibia community based tourism

Zwei Tipps für Selbstfahrer in Namibia

  • Wer die Camps der Organisation NACOPTA (community based tourism) für seine Campingübernachtungen hier und da nutzt kommt leichter mit der schwarzafrikanischen Bevölkerung Namibias in Kontakt. Oft liegt in der Nähe der Camps ein kleines Dorf oder eine Siedlung, die Bewohner unterhalten und verwalten das jeweilige Camp, meist sind die Frauen des Dorfes intensiv mit eingebunden.
    Liebevoll und mit viel Fantasie gemacht und aus natürlichen Materialien konstruiert sind die Camps dennoch selten voll oder gar überfüllt. Reservierungen sind in der Regel nicht nötig und meist auch nicht möglich. Nicht zu spät anreisen, dann findet man schon sein romatisches Plätzchen …
    Community based tourism, hier finden sie eine Liste der Camps:
    http://www.namibian.org/travel/community/
    In Wikipedia liest man dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/NACOBTA
  • Tja und zum Zweiten wieder mal die Mahnung, bzw. der dringende Ratschlag: Langsam, vorsichtig und umsichtig fahren! Wenn irgend möglich keine Fahrten in der Dämmerung oder gar in der Nacht!
    Die meisten Pisten (zumindest die Hauptverbindungen) in Namibia sind breit und recht gut gepflegt. Das verleitet gern zu schneller Fahrt! Ein Toyota Hi Lux 4×4 z.B. ist mit zwei Personen plus Gepäck und Campingmaterial längst nicht ausgelastet; das Fahrzeug schwebt förmlich über die Schotterpiste und neigt dazu zu tanzen, schnell zeigt die Tachonadel 110 kmh. Und die nächste Kuppe mit Kurve – vielleicht sogar mit Gegenverkehr – kommt bestimmt!
    Wir wollen keine Panik machen oder uns als „super Profis“ aufspielen, es ist wirklich nur gut gemeint: Planen sie kurze Etappen, fahren sie vorsichtig und genießen sie ihren (evtl. ersten) Afrikaaufenthalt.

Ärzte ohne Grenzen & Amnesty International

Wenn wir im Laufe unserer „Wüstenzeit“ in einer Region unsere Arbeit aus Sicherheitsgründen unterbrechen mussten, blieben sie noch da. Wenn wir nach sorgfältiger Abwägung wieder reisen konnten, waren sie bereits wieder aktiv – die Ärzte ohne Grenzen.

Im Februar dieses Jahres wurde eine von der Organisation unterstützte provisorische Klinik in der Ortschaft Maarat al-Numan im norden Syriens von vier Raketen getroffen. Es gab Tote und Verletzte, auch unter den Mitarbeitern.

Im Oktober 2015 wurde ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Kundus/Afghanistan bombardiert. Patienten (darunter auch Kinder) und Mitarbeiter wurden getötet, weitere verletzt.

Gab es ehrliches Bedauern oder gar Entschädigungen von Seiten der Verursacher?

Unterstützen sie  Ärzte ohne Grenzen und Amnesty International, es ist dringender denn je!

Ärzte ohne Grenzen, Deutschland: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de

Medecins sans frontieres (MSF) international: www.msf.org

Amnesty International: https://www.amnesty.de

Iraqi Odyssey

Ein Dokumentarfilm des Filmemachers und Regisseurs Samir

Absolut sehenswert, am Schicksal seiner Famile zeigt uns Samir eine ganz andere Sichtweise auf den Irak im Laufe der letzten hundert Jahre. Nicht versäumen, wenn der Film im Programmkino in Ihrer Nähe gezeigt wird. Wir waren sehr, sehr nachdenklich und aufgewühlt, bei Filmende …

© Pressetext der Berlinale:

Die Schicksale der Mitglieder von Samirs irakischer Familie, Hauptakteure einer wahrhaften Odyssee und in der Diaspora lebend, geben die Möglichkeit, sich jenseits aller Klischees mit der Geschichte der arabischen Welt und dem Irak zu befassen. Der Regisseur stellt Vertreter mehrerer Generationen eines säkularisierten, auch religiösen aber immer fortschrittlichen Bürgertums vor und zeigt uns ein arabisches Universum, das mittlerweile vergessen scheint. Wir erleben die ottomanische Ära, die Jahre des britischen Völkerbund-Mandats, die Hoffnungen auf Unabhängigkeit, die Machtübernahme der Baath-Partei und die Radikalisierung unter Saddam Hussein sowie die Mitverantwortung des Westens für den Zusammenbruch weiter Teile dieser Welt. Samirs Verwandte sind überall auf der Welt zerstreut. Die Sehnsucht nach der Heimat ist stark. Samirs Vater, der in den Irak zurückwollte, kam während des Irak-Iran-Krieges ums Leben. Der Regisseur hat seine zwiespältige Heimat in der Schweiz, wo er aufwuchs, kritisch schätzen gelernt, als Beispiel eines irgendwie toleranten Miteinanders sehr unterschiedlicher Menschen und Kulturen.

Sahara Salaam, von und mit Wolf Gaudlitz

Am 17.04.2016 im Kino Traumstern in Lich.
Wer (wie wir) einigermaßen in der Nähe von Lich/Hessen wohnt, sollte sich das obige Datum notieren. Es ist geplant, dass Wolf Gaudlitz persönlich anwesend ist. Und wir – wenn irgendmöglich – sicherlich auch! Mehr Details gibt es rechtzeitig, bei Erscheinen des April-Programms auf der Website des Kino Traumstern: www.kino-traumstern.de

Hier der FBW-Pressetext:

Wolf Gaudlitz sitzt in der Wüste und fragt sich: Warum tue ich mir das an? Über zwölf Jahre lang fuhr der Filmemacher und Kulturjournalist immer wieder in das Gebiet zwischen Tunis und Timbuktu, in das Gebiet, in dem das Volk der Berber und der Tuareg zuhause sind. Eine offizielle Dreherlaubnis von Behörden bekam er nie, auch keine Zulassung für das von ihm errichtete „Wüstenkino“, mit dem er durch die Wüste zieht und das Medium Film zu den Leuten bringt, die kein Kino haben. Auf seinen Reisen durch die Sahara trifft er Menschen, die mit ihm ihre Weisheiten teilen und ihm von ihrem Leben berichten. Dabei begegnet er ihnen stets mit Respekt und Weltoffenheit. Seine Kamera fängt berauschende und überwältigende Bilder und Impressionen ein, die zeigen, wie einsam, gewaltig und atemberaubend weit die Wüste ist. Dass er dabei auch sich selbst ins Zentrum stellt, bringt die Erlebnisse des Filmemachers noch näher an den Zuschauer heran. Mit ruhiger Erzählhaltung nimmt Wolf Gaudlitz ihn in diesem, wie er es selbst nennt, „Dokumentarspiel“ an die Hand, um einen Ort zu zeigen, der der Welt selbst entrückt erscheint. Und wenn er dann noch einmal im Film die Frage stellt, warum er sich das immer wieder antue, ist dieser atmosphärisch dichte Film selbst die beste Antwort.

Willkommen bei Saharapassion!

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Reisefreundinnen und -freunde,

sicherlich sind Sie informiert darüber, dass wir zum 31.12.2014 unser kleines, spezialisiertes Unternehmen abgemeldet haben!

Bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei Partnern, Fahrern, Guides und Köchen bedanken wir uns für eine wunderbare Zeit! Oft war es spannend, oft auch entspannt…

So oder so, wir hoffen, dass wir allen, die mit uns gereist sind, weite Reisehorizonte, tiefe Einblicke in andere Lebensweisen und großartige Landschaften bieten konnten.

Wir werden uns nun nicht ›in Luft auflösen‹ und gleich unauffindbar verschwinden, die bekannten Telefonnummern bleiben noch erhalten, die neuen Mailadressen finden Sie einige Zeilen weiter unten. Diese neue, private Website – dieser Blog – wird so nach und nach  erweitert, mit Fotos, Erinnerungen und News aus den Wüsten, Savannen und Buschlandschaften unserer eigentlich doch so herrlichen Erde.

Für das neue Jahr 2016 wünschen wir Ihnen alles Gute, vor allem auch Gesundheit und Lust und Laune für die Erkundung weiter Reisehorizonte!

Bis bald, dann mehr auf saharapassion.type-noir.de

Herzlich,
Rainer & Sylvia Jarosch

Email
Sylvia: sjarosch@type-noir.de
Rainer: rjarosch@type-noir.de